Michaela Adlberger, Gabriele Anna Brunner, Felizitas Gattermann, Brankica Karpić
Denkmäler, ob groß oder klein, auf den ersten Blick sichtbar oder eher unscheinbar, mit politischem oder nicht explizit politischem Inhalt, finden sich in Dörfern und Städten sowie bisweilen in der Landschaft. Häufig nimmt man sie nicht wahr, aber gerade in den vergangenen Jahren sorgten bestimmte Denkmäler in öffentlich geführten Debatten für Gesprächsstoff und rückten damit ins Blickfeld.
Die aktuellen, teils global stattfindenden Konflikte um Denkmäler gingen von der 2020 entstandenen #BlackLivesMatter-Bewegung aus. Im Fokus der Konflikte steht, wie man mit Denkmälern umgehen soll, wenn sich „die historische Einschätzung der geehrten Personen bzw. der erinnerten Ereignisse […] zu wandeln beginnt“ (Holfelder/Schönberger 2020: 209). Die im Zuge der #BlackLivesMatter-Debatte gestürzten, geköpften, „beschmierten“ und kommentierten Denkmäler sind starke Statements im Konflikt um die Besetzung des öffentlichen Raums. Es geht dabei auch um die Frage, welche und wessen Erinnerung den öffentlichen Raum in Anspruch nehmen darf und auf welche Weise dies ausverhandelt wird.